Grüßt euch, liebe Leute. Ursprünglich sollte das hier eine (größtenteils) objektive Bewertung dieses Themas wider. Dann sind mir allerdings zwei Dinge aufgefallen.
Zum einen ist das hier mein Blog, den sowieso keine Sau liest. Das bedeutet also, ich kann hier auch einfach meine subjektive Ansicht zum Besten geben.
Zum anderen, selbst wenn das hier jemand liest, zeigt mir meine bisherige Erfahrung in dieser Thematik, dass die Zielgruppe dessen, was ich hier hinterfragen will, sehr eigen ist. Wird auch nur ansatzweise berechtigte Kritik geäußert, geht der wütende Mob direkt mit Fackeln, Mistgabeln und Worten wie "misogyn", "chauvinistisch" oder "rechtsradikal" auf denjenigen los, der diese Kritik äußert. Zumindest im Internet. Ob die betreffenden Personen dann auch den Mut hätten, das in der echten Welt zu tun, ist wie immer fragwürdig, aber ich schweife ab. Und das noch bevor der eigentliche Text beginnt. Ich bin offenbar mal wieder in Höchstform.
Naja, genug davon, beschäftigen wir uns lieber mit:
Der fragwürdigen Entwicklung der Belletristik...
...und meiner ganz eigenen, subjektiven Meinung dazu.
Zunächst einmal die Präambel: Ich lese gerne. Und viel. Zumindest seit drei oder vier Jahren wieder. Dazwischen gab's mal eine längere Durststrecke, zuerst verursachte durch den parallelen Mangel an Geld und den immer weiter voranschreitenden Abbau des Sortiments meiner lokalen Bücherei. Als das Geld dann mehr wurde, ging mir ziemlich zeitig der Platz für neue Bücher auf dem Dachboden meiner Eltern aus, den ich seinerzeit bewohnte.
Als ich dann allerdings vor einigen Jahren dort ausgezogen bin, kam zusammen das ich schon länger mit der Ausbildung fertig war, was sich auf mein Einkommen ausgewirkt hat, und noch dazu plötzlich Platz für Bücherregale hatte.
Ich lese tendenziell alles, was mir unter die Finger kommt. Wenn man mich irgendwo mit einem herumliegenden Buch alleine lässt, passiert es früher oder später, dass dieses Buch in meiner Hand landen wird. Von den großen Klassikern über Stephen King oder den Biographien von Menschen, die ich in irgendeiner Weise für interessant halte nehme ich gerne alles, was ich kriegen kann, Hauptsache es ist zumindest erträglich geschrieben und der Inhalt ist leidlich interessant.
Im Klartext also: Ich bin eigentlich ziemlich schmerzfrei und habe auch kein großes Problem damit, zu lesen, was andere Leute als "Schund" bezeichnen würden. Oder zumindest hatte ich damit lange kein Problem. Aber damit greife ich dem Rest des Textes vorher, also beginnen wir lieber am Anfang.
Was genau ist Belletristik?
Wenden wir uns mit dieser Frage an jedermanns liebste Quelle für zuverlässiger Informationen, Wikipedia, finden wir eine relativ einfache, klare Definition: "Belletristik ist im Buchhandel fiktionale Unterhaltungsliteratur in ihren verschiedenen Formen, wie beispielsweise die literarischen Genres Roman und Erzählung."
Im Klartext also: Fiktion. Fantasy, Science Fiction, Kriminalromane, Thriller, tendenziell erstmal alles, was der Fantasie irgendeines Autors entspringt. Inklusive dessen, was eine Mitarbeiterin einer meiner liebsten Buchhandlungen einmal als "Katzenstreubücher" bezeichnete. Diese Bezeichnung rührt, ihrer Aussage nach, daher, dass sie aufgrund des Inhalts dieser Bücher regelmäßig den Bedarf verspürt, zur Vorsicht vor den entsprechenden Regalen auf dem Boden Katzenstreu auszustreuen, um die eventuelle Rutschgefahr zu minimieren. Weshalb diese Rutschgefahr entstehen könnte, überlasse ich jetzt mal eurer Fantasie.
Aber was genau sind denn Katzenstreubücher?
Darauf gibt es zwei Antwortmöglichkeiten, eine sehr (und teilweise zu Unrecht) verallgemeinernde, und eine etwas präzisere. Fangen wir erstmal mit der allgemeineren an.
Tendenziell haben beinahe alle Katzenstreubücher eine Gemeinsamkeit: Sie gehören den Genres New Adult, Romantasy oder Dark Fantasy (oder aber deren Subgenres) an. Klar gibt's hier und da auch mal einen Ausreißer, aber ganz grob gesagt lassen sich die meisten dieser Bücher in diese Genres einordnen. Jetzt aber zu sagen, dass jedes Buch, das zu einem dieser Genres gehört, ein Katzenstreubuch wäre, würde zu sehr verallgemeinern und unfair gegenüber diesen Genres sein.
Die präzisere Antwort wäre: Katzenstreubücher sind die Vertreter der genannten Genres, in denen es hauptsächlich um eine Sache geht, und das ist Geschlechtsverkehr. In verschiedensten, teilweise juristisch fragwürdigen Farben, Formen und Variationen. Und damit meine ich nicht, dass ich die Existenz dieser Bücher für juristisch fragwürdig halte (es lebe die Kunstfreiheit!), sondern dass die dort beschriebenen Dinge in der Realität juristisch fragwürdig bis schlicht illegal wären.
Erkennen kann man diese Bücher häufig (wenn auch nicht immer) daran, dass die Cover entweder in Pastellfarben oder in dunklen Tönen gehalten sind und häufig ein Farbschnitt in ähnlichen Farben vorhanden ist. Weitere Erkennungsmerkmale sind Aufkleber wie "BookTok made me buy it!" oder "Die TikTok Sensation - jetzt auf Deutsch!", für die ich wirklich dankbar bin, denn derlei Aufkleber verhindern, dass ich die Zeit und Energie verschwende, diese Bücher, sollten sie doch mal interessant aussehen, aus dem Regal zu nehmen und anzuschauen.
Um genau dieser Art Bücher geht es also. Literarische Pornographie eben. Na, kommt eure Fantasie schon in Gange und euch dämmert langsam, warum besagte Mitarbeiterin der Buchhandlung lieber Katzenstreu vor dem Regal ausstreuen will?
Warum genau interessiert mich das jetzt?
Tut es nicht. Oder besser gesagt: Tat es nicht. Denn normalerweise verfahre ich mit Dingen, die mich nicht interessieren oder betreffen so, wie jeder normale Mensch es tun sollte: Ich ignoriere sie.
Die sich bildende Problematik ist nur, dass es mir in den letzten Jahren zunehmend schwerer gemacht wird, diese Bücher zu ignorieren. Irgendwann während Corona begann es, dass sich die Fantasy Regale diverser Buchhandlungen, die ich in dieser Zeit besuchte zuerst immer mehr mit Fick-Fantasy füllten, um dann mit den Jahren in manchen Läden die normale Fantasy schlicht komplett aus den Regalen zu verdrängen. Natürlich ist mir klar, dass eine existente Nachfrage durch ein Angebot beantwortet wird, gar keine Frage.
Nichtsdestotrotz fand ich es bedenklich, als ich 2023 beim Bummeln in einer Stadt, die ich sonst eher selten besuche in der dortigen Thalia Filiale zwar jede Menge Katzenstreubücher hätte erwerben können, Der Herr der Ringe aber leider nicht vorrätig war, sodass ich diesen dort nicht kaufen konnte. Und dieses Muster setzt sich in diversen Buchhandlungen, die ich seitdem aufgesucht habe, fort. Die BookTok/Dark Romance/Romantasy/Young Adult Regale wachsen, die Regale für andere Dinge schrumpfen, der Regalplatz wird immer weniger.
Damit wir uns richtig verstehen...
...ich kritisiere hier nicht grundlegend die genannten Genres Young Adult, Dark Romance etc. Es mag sich dabei zwar vielleicht nicht um Genres heißen, die ich übermäßig viel lese, aber nur weil mich etwas nicht interessiert, heißt das für mich nicht grundlegend, dass es schlecht ist. Was ich hier kritisiere (und für schlecht halte) sind wie gesagt Bücher, bei denen es sich um literarische Pornographie handelt. Und diese sind eben nicht nur, aber doch hauptsächlich in den genannten Genres vorhanden.
Was ist meiner Meinung nach die genannte literarische Pornographie?
Ich würde das genauso definieren, wie ich "normale" Pornographie definieren würde: Sobald eine etwaige Handlung nur noch dazu dient, von einer Sexszene in die nächste überzuleiten, handelt es sich aus meiner Sicht um Pornographie. Für die meisten Bücher dieser Art findet man recht einfach im Internet ein Verzeichnis der Kapitel, die "spicy" sind, was unterm Strich ein Euphemismus dafür ist, dass (ziemlich detailliert) gefickt wird. Spätestens ab dem Zeitpunkt, ab dem die Kapitel in dieser Liste zweistellig werden, handelt es sich meiner Ansicht nach eindeutig um Pornographie.
Nachdem wir das jetzt also abgehandelt haben, kommen wir endlich mal zum Kern der Sache:
Meine Kritik an Katzenstreubüchern
Fangen wir mal so an: Im Normalfall lebe ich mein Leben nach einigen relativ einfachen Grundsätzen. Einer davon ist "Jedem das Seine, mir das Meiste". Wegen meiner soll erstmal jeder lesen, was er oder sie gerne möchte. Mal abgesehen von dem bereits etwas weiter oben genannten Punkt, dass immer mehr Regalplatz in Buchhandlungen für Bücher dieser Art draufgeht, habe ich drei hauptsächliche Kritikpunkte, zwei davon subjektiv, einer davon objektiv. Und weil ich eh schon riechen kann, wie der wütende Mob langsam die Fackeln entzündet, fange ich mit den beiden subjektiven Punkte an.
Ich kann Heuchelei wirklich nicht leiden
Manch einer mag sich jetzt fragen, was genau das mit dem Thema zu tun hat, also lasst mich erklären:
Es gibt eine erstaunliche Überschneidung zwischen den Menschen, die in den sozialen Medien den Konsum normaler Pornographie kritisieren, auf der anderen Seite aber mit einer beunruhigenden Intensität und Frequenz Bücher dieser Art lesen und empfehlen. Und derlei Heuchelei geht mir, entschuldigt bitte, auf den Sack.
Da wird dann großspurig drüber geredet, wie schlimm es ist, dass beinahe jeder Mann in der modernen Gesellschaft pornosüchtig ist und ach ja, lest doch mal das neue Buch von Emily McIntire, das ist richtig schön spicy zwinker zwinker.
Und Gott bewahre, man kritisiert diese Einstellung dann. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass in den Reaktionen alles von relativ höflichen Erklärungen, warum man Unrecht und als Mann sowieso kein Recht, das zu kritisieren hat über die Bezeichnung als rechtsradikaler Chauvinist bis hin zu Androhung körperlicher Gewalt alles vorhanden ist. Eine Diskussion auf sachlicher Ebene ist mir zu diesem Thema bisher leider noch nicht möglich gewesen. Früher oder später wird es immer persönlich, man wir beleidigt, als Incel bezeichnet (Grüße an der Stelle an die Frau, mit der ich seit guten 5,5 Jahren verheiratet bin), chauvinistisch, antifeministisch oder ähnliches genannt etc. etc. etc.
Am Ende der Argumentationen, wenn sie denn halbwegs sachlich sind, steht oft das gleiche Argument: Selbst, wenn ich richtig liegen würde, ließe es sich nicht vergleichen, denn im Vergleich zu konventioneller Pornographie verursachen Bücher dieser Art kein Leid. Und dem kann ich uneingeschränkt zustimmen. Das Problem ist nur, dass sämtliche anderen Probleme, die an Pornos (auch von mir) kritisiert werden, dennoch bleiben.
Genauso wie Pornos vermitteln diese Bücher unrealistische Eindrücke von Sexualität. Genauso wie Pornos zersägen diese Bücher den Dopaminhaushalt. Genauso wie Pornos können diese Bücher süchtig machen. Spricht man das aber aus, ist man bei bestimmten Menschen direkt Persona non grata.
Im Klartext also: Heuchelei der feinsten Sorte. Männer, die Pornos schauen, sind nicht okay, das ist schlecht für die Psyche und vermittelt falsche Eindrücke und überhaupt. Aber ein Buch lesen, in dem Dinge beschrieben werden, an die sich die meisten Pornos nicht mal rantrauen? Klar, kein Ding, alles super!
Und ich will gar nicht erst davon anfangen, wie befremdlich ich es finde, dass sich Leserinnen dieser Bücher durchaus häufiger mal mit ihren Müttern darüber unterhalten, welche ihnen besonders gut gefallen. Ich persönlich habe zwar ein gutes Verhältnis zu meinem Vater, fände es aber dennoch hochnotpeinlich, mich mit ihm über meinen oder seinen Pornographiegeschmack zu unterhalten. Mal davon abgesehen, dass mein in Richtung null tendierender Pornographiekonsum schlicht nicht ausreicht, um einen Geschmack zu entwickeln, aber das ist ein anderes Thema.
Bevor ich hier vom Hundertsten ins Tausendste komme, mache ich lieber mit dem zweiten subjektiven Punkt weiter:
Ich will nicht mit diesen Gestalten über einen Kamm geschoren werden
Ja, ich weiß. Furchtbar egoistisch von mir. Aber ich meine mich erinnern zu können, davon gesprochen zu haben, dass ich mit den beiden subjektiven Dingen anfangen wollte. Und das ist eben eines von den Dingen, die mich ganz persönlich am meisten stören. Das klassische Beispiel ist, dass ich auf irgendeiner Veranstaltung (Geburtstagsfeiern etc.) bin, wo ich Leute treffe, die ich nicht wirklich kenne. Man unterhält sich, kommt ins Gespräch, erzählt ein bisschen was von sich.
Wenn ich dann erwähne, dass ich in meiner Freizeit gerne lese, bekomme ich nicht immer, aber immer öfter diesen bestimmten, wissenden Blick. Diesen "Ahh, du bist auch einer von uns" Blick. Ein bisschen anzüglich, ein bisschen wissend, schwer zu beschreiben. Dieser Blick währt dann allerdings nur so lange, bis ich die unweigerlich kommende "Und was liest du so?" Frage beantworte. Ab da fällt das Verständnis und das Interesse an meiner Freizeitbeschäftigung des Lesens deutlich ab. Ich schätze, Dostojewski oder Sapkowski sind einfach nicht so sexy wie Colleen Hoover oder bereits erwähnte Emily McIntire.
Und ja, ganz ehrlich, ich heule hier unnötig rum, aber nichtsdestotrotz stört es mich trotzdem, mit diesen Leuten über einen Kamm geschoren zu werden. Zu lesen war bis vor ein paar Jahren, zumindest für Menschen in meinem Alter, ein relatives Nerdhobby. Es wird erwartet, dass ältere Leute vielleicht mal ein Buch lesen, manche sogar einen Buchclub haben, wo sie mit anderen Leuten gemeinsam das gleiche Buch lesen und dann darüber diskutieren. Aber ein Mann Mitte 20? Von dem erwartet man nicht, dass er liest. Dementsprechend fanden die meisten Leute es zwar etwas seltsam, alles in allem aber positiv, dass jemand in meinem Alter sich gerne mit dem geschriebenen Wort beschäftigt. An manchen Stellen (vor allem bei meinen Altersgenossen) bin ich hauptsächlich auf Unverständnis gestoßen.
Bis zum Siegeszug der Katzenstreubücher. Seitdem werde ich vor allem von Altersgenossen einfach nur für einen weiteren Pornosüchtigen gehalten, wenn ich sage, dass ich dieses Jahr im Schnitt mehr als ein Buch pro Woche gelesen habe. Und ganz ehrlich? Ja, das nervt mich. Tut mir nicht leid. Ich will halt einfach nicht mit Leuten, die Pornographie, völlig egal ob literarisch oder in Form von Bewegtbild, für eine gute Freizeitbeschäftigung halten über einen Kamm geschoren werden.
So, jetzt aber genug Mimimi. Kommen wir endlich zum objektiven Teil:
Denk doch mal einer an die Kinder!
Ja, ich weiß. Ich hasse dieses Argument auch. Ich bin auch kein Fan davon, dass beispielsweise die armen Bewohner des Vereinigten Königreichs sich mittlerweile mit ihrem Ausweis identifizieren müssen, um Spotify nutzen zu können, und das alles unter dem Deckmantel des Jugendschutzes. Aber sein wird mal ehrlich, Jugendschutz ist dennoch ein wichtiges Thema. Und ich will das hier nicht nutzen, um diese Art Bücher zu verbieten oder irgendwas dergleichen. Das würde gegen meine liberale Grundordnung verstoßen. Ich appelliere nur daran, dass vielleicht irgendwer mal überlegen sollte, wie man den Jugendschutz besser gewährleisten kann.
Es kann doch nicht sein, dass über eine EU-weite Authentifizierung via Personalausweis zum Aufruf von 18+ Inhalten im Netz diskutiert wird, gleichzeitig aber Bücher mit (Achtung lieber Lynchmob, meine subjektive Meinung) absolut ekelhaften Inhalten frei verfügbar in Buchhandlungen liegen. Im Falle einer Thalia Filiale in meiner Nähe sogar im gleichen verdammten Regal wie Bücher der Percy Jackson Reihe. Diese Dinge haben absolut nichts in der Nähe voneinander zu suchen. Währenddessen kommen übrigens die großen, gebundenen Ausgaben von Das Lied von Eis und Feuer eingeschweißt in die Läden. Um den Jugendschutz zu gewährleisten. Es ist einfach ein (Fieber)Traum.
Natürlich ist das kein Problem der Bücher an sich. Das Problem liegt hier an den Mitarbeitern der Buchhandlung, in dem Fall der erwähnten Thalia Filiale, die den Inhalt der Bücher nicht kennen und sie daher einfach wahlweise nach Genre oder nach der Optik der Cover in das Regal stellen, das ihnen passend erscheint.
Oh, und von den Covern will ich gar nicht erst anfangen. Ich meine, schaut euch doch mal diesen Facebook Post an, der "spicy chapters" in Büchern auflistet. Allein die ersten beiden Cover in der obersten Reihe sehen aus, als würden sie Kinder/werdende Teenager ansprechen wollen, und nicht Erwachsene. Aber gut, ich schweife ab.
Also du Genie, wie geht es jetzt weiter?
Ich habe nicht die geringste Ahnung. Das war ja aber auch nie die Absicht dessen, was ich hier zusammenschreibe. Meine Absicht war, meinem Ärger über dieses Thema endlich mal Luft zu machen. Nicht mehr, nicht weniger.
Ich will nicht, dass diese Bücher verboten werden oder das sie verschwinden. Es kann und soll gerne jeder lesen, was er oder sie will. Tue ich schließlich auch. Ich würde mir nur wünschen, dass ich nicht mit diesen Leuten über einen Kamm geschoren werde und das - ja, so altmodisch bin ich - die Leute sich vielleicht wenigstens wieder etwas mehr schämen und nicht stolz in der Öffentlichkeit einen Porno lesen und dann auch noch mit anderen darüber diskutieren, was sie daran am besten finden.
Meine optimale Welt in dieser Hinsicht sähe wie folgt aus:
Macht es bundeweit so ähnlich, wie Thalia in Münster. Die haben dort nämlich eine Buchhandlung eröffnet, die einzig und allein Bücher der Genres führt, denen auch Katzenstreubücher angehören. Zack, Problem gelöst. Der Boden dieser Buchhandlung kann mit Katzenstreu ausgestreut werden, wie es die weiter oben erwähnte Mitarbeiterin einer meiner liebsten Buchhandlungen vorgeschlagen hat. Wer solche Bücher kaufen will, kann es dennoch weiter tun, findet sogar eine darauf spezialisierte Buchhandlung. Dafür nehmen diese Bücher keinen (oder weniger) Platz in normalen Buchhandlungen weg und wenn man wollte könnte man sogar den Jugendschutz gewährleisten.
Noch einmal: Ich will nicht alle New Adult/Romantasy/etc. Bücher über einen Kamm scheren, wenn ich dieses Beispiel bringe. Ich möchte damit nur sagen, dass das ein Lösungsansatz wäre. Nicht alle Bücher dieses Genres in eine eigene Buchhandlung zu verbannen, sondern nur die, bei denen es sich um glorifizierte Pornographie handelt.
Wird das passieren? Nein, wahrscheinlich nicht. Aber ein bisschen Wunschdenken sollte man sich ab und an dennoch mal erlauben.
Um dann endlich mal zum Ende zu kommen
Ich könnte hier jetzt sicherlich noch ewig über dieses Thema weitermachen. Das will ich nur nicht schreiben und ihr wollte es nicht lesen. Also will ich mal versuchen, diesen sowieso schon viel zu langen Text zu einem halbwegs brauchbaren Ende zu bringen.
Noch einmal, zum besseren Verständnis: Mein Ziel ist es nicht, diese Bücher zu verbieten. Warum sollte es das auch sein? Existieren würden sie dennoch weiterhin, sie wären eben nur nicht mehr einfach so im freien Handel erhältlich.
Was ich mir wünschen würde, wäre, dass die Zielgruppe solcher Bücher vielleicht selber mal etwas objektiver mit dem Thema umgeht, sich ab und zu mal an die eigene Nase fasst. Mein Ärgernis über diese Bücher wäre nicht halb so groß, wenn ich nicht regelmäßig und bei kleinster Kritik an diesen Dingen direkt und persönlich angegriffen würde.
Klar ist es in einem gewissen Maße Heuchelei von mir, nach diesem Post ein wenig Objektivität von der anderen Seite zu verlangen, aber mein gesamter erster Kritikpunkt würde quasi sofort wegfallen, wenn es möglich wäre, mit der Leserschaft dieser Werke sachlich zu diskutieren. Ist es aber leider nicht, ich spreche da aus Erfahrung. Zumindest online nicht. Im echten Leben glaube ich nicht, dass mir auch nur die Hälfte der Dinge entgegengeschleudert würden, die ich mir online bereits anhören durfte. Aber das ist wieder ein ganz anderes Thema, das ich jetzt nicht auch noch anschneiden möchte.
Vor dem abschließenden Dank dafür, dass du dieses Machwerk hier gelesen hast, möchte ich noch ein Wort an diejenigen Vertreter der entsprechenden Leserschaft wenden, die eventuell den Weg hierher finden:
Ich bin mehr als bereit dazu, zu diesem Thema eine sachliche Diskussion zu führen. Wozu ich nicht bereit bin sind Beleidigungen, persönliche Angriffe etc. Derlei Dinge werde ich schlicht und einfach ignorieren. Ansonsten bleibt mir noch, euch zwei Weisheiten mit auf den Weg zu geben. Zum einen spiegelt eine Argumentationsstruktur zumeist die Intelligenz der Person wider, die ebendiese verfasst hat. Und zum anderen: Wenn man ins Blaue schießt und jemand "Aua" schreit, bedeutet das meistens, dass man ins Schwarze getroffen hat.
So, jetzt aber genug dessen. Wer es bis hierher geschafft hat, dem danke ich vielmals fürs Lesen dieses literarischen Ergusses. Ich will nichts versprechen, aber mein Plan ist zumindest (siehe diesen Post), in Zukunft wieder mehr hier zu schreiben, vornehmlich zum Thema Bücher. Weniger Posts wie dieser und mehr Posts über das, was ich so lese oder kürzlich gelesen habe. Bis dahin verbleibe ich erstmal mit vielen Grüßen, wünsche euch allen einen schönen Tag und danke euch noch einmal dafür, dass ihr das hier gelesen habt.